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Heidelberg: Betriebshof Rund 250 Personen bei digitaler Infoveranstaltung dabei



Grafik: rnv
Grafik: rnv

Heidelberg: Wie geht es weiter mit dem Betriebshof? Den aktuellen Stand der Planungen konnten Bürgerinnen und Bürger am Donnerstag, 18. Februar 2021, bei einer digitalen Informationsveranstaltung erfahren. Die Stadt Heidelberg und die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) stellten via Zoom ihre Pläne für den Neubau des Betriebshofs am alten Standort Bergheimer Straße sowie für die benötigten Ausweichflächen im Stadtgebiet vor. Rund 250 Nutzerinnen und Nutzer wählten sich ein. Im Durchschnitt waren gleichzeitig 190 Personen dabei, um sich zu informieren und danach Fragen zu stellen. Die meisten Fragen drehten sich um die mögliche Straßenbahnabstellung in Rohrbach-Süd, vor allem um die Flächenversiegelung und die Verkehrs- und Lärmentwicklung entlang der Trasse in die Stadt. Aber auch für die Entwicklung des Geländes des heutigen Dezernats 16, neuen Wohnraum in Bergheim und die Barrierefreiheit interessierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

 

„Ich freue mich über die rege Teilnahme an der Betriebshofveranstaltung. Das zeigt mir, dass es ein großes Interesse am Ausbau des umweltfreundlichen Nahverkehrs in Heidelberg gibt“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck: „Natürlich liegt den Bürgerinnen und Bürgern die Frage nach den dezentralen Abstellflächen besonders am Herzen. Wir nehmen diese Sorgen ernst und erarbeiten gemeinsam mit der rnv eine möglichst verträgliche Lösung. Für die Variante Rohrbach-Süd haben wir bereits umgeplant, so dass wir mit der Abstellanlage innerhalb des bestehenden Bebauungsplans bleiben und alle bestehenden Feldgehölze schützen können. Klar ist aber: Ganz ohne dezentrale Abstellanlage wird es nicht gehen. Um den ÖPNV nachhaltig auszubauen, benötigen wir weitere Abstellflächen für Busse und Bahnen, in Bergheim reicht der Platz dafür nicht. Und auch während der Bauzeit dort brauchen wir Ausweichflächen.“

 

„Alle sprechen von der Verkehrswende. Aber um mehr Menschen zum Umsteigen auf Bus und Bahn zu bewegen, brauchen wir auch einen leistungsfähigen Fuhrpark und die dazu passende Infrastruktur“, ergänzt Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der rnv. „Das aktuelle Konzept mit einem vollwertigen Betriebshof in Bergheim sowie zwei zusätzlichen kleineren Abstellmöglichkeiten für Busse und Bahnen ist nicht nur hinsichtlich der Kapazität für die nächsten Jahrzehnte zukunftsfähig. Im Hinblick auf einen möglichen Netzausbau in der Zukunft wäre gerade eine zusätzliche Abstellmöglichkeit für Bahnen im Bereich Rohrbach Süd äußerst wertvoll“, so in der Beek. „Darüber hinaus haben die aktuellen Planungen für Rohrbach-Süd – im Gegensatz zu manch anderem Vorschlag – den entscheidenden Vorteil, dass sie tatsächlich auch zeitnah umsetzbar sind. Und wir brauchen die zusätzliche Abstellkapazität schnellstmöglich, wenn wir beim Neubau des Betriebshofs in Bergheim keine weitere Zeit verlieren wollen.“

 

Als nächstes wird der Neubau des Betriebshofs in den politischen Gremien diskutiert: nacheinander in den Bezirksbeiräten Rohrbach, Bergheim und Wieblingen am 4., 16. und 17. März, im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss am 23. März und im Haupt- und Finanzausschuss am 14. April. Voraussichtlich am 6. Mai 2021 soll der Gemeinderat darüber beschließen. Anschließend wird die Entwurfsplanung erstellt, dann folgt ein Planfeststellungsverfahren mit Bürgerbeteiligung, das voraussichtlich rund drei Jahre dauert. Frühestens 2025 kann mit dem Neubau des Betriebshofs begonnen werden.

 

Das ist geplant: Neubau an der Bergheimer Straße

Die vorgeschlagene Planung sieht den Neubau des Betriebshofs am Altstandort an der Bergheimer Straße vor, mit Platz für 30 Busse und 32 Bahnen. Die Abstellflächen liegen im geschlossenen Betriebshofsgebäude, das verringert den Lärm für die Anwohnerinnen und Anwohner. Die Ein- und Ausfahrt ist entlang der Karl-Metz-Straße vorgesehen. Eine zusätzliche Ein- und Ausfahrt über die Alte Eppelheimer Straße Richtung Czernyring wäre optional möglich. Wichtiges Merkmal ist die neue rund 25 mal 150 Meter große Grünfläche unter Einbeziehung der Emil-Maier-Straße – ein künftiger neuer Treffpunkt im Stadtteil, etwa so groß wie der Werderplatz in Neuenheim. Für das benachbarte Areal Richtung Czernyring, auf dem heute das Dezernat 16 steht, sind weiterhin alle Nutzungsoptionen möglich. So besteht die Möglichkeit, hier ein attraktives, imagebildendes Kreativquartier mit Gewerbeflächen und Wohnungsbau zu entwickeln. Zusätzlich ist eine öffentliche Nutzung im Erdgeschoss des rnv-Gebäudes entlang der Karl-Metz-Straße geplant, etwa in Form einer öffentlichen Kantine.

 

 

Dezentrale Abstellmöglichkeiten

Bereits während der Neubauarbeiten werden Ausweichflächen im Stadtgebiet benötigt, um dort die Busse und Bahnen abzustellen. Diese Standorte werden auch nach Fertigstellung des neuen Betriebshofs als dezentrale Abstellflächen benötigt. Nur so können alle Fahrzeuge untergebracht werden, die bis 2040 planmäßig für die Erweiterung des rnv-Fuhrparks sukzessive angeschafft werden. Sie dienen dem notwendigen Ausbau des Heidelberger ÖPNV.

 

Für die dezentralen Abstellflächen haben Stadt und rnv mehrere Optionen geprüft. Eine Abstellanlage für Busse mit alternativen Antrieben soll im Wieblinger Weg neben dem dortigen Baumarkt entstehen. Für die Straßenbahnabstellung gibt es zwei Optionen – eine im Bereich der Straßenbahnhaltestelle Rohrbach-Süd und eine bei der Straßenbahnhaltestelle Berufsschule. Beide Varianten sind grundsätzlich möglich. Die Flächen sind groß genug und verfügen bereits über einen Gleisanschluss, sie können also rechtzeitig zum Beginn der Bauarbeiten in Bergheim als Ausweichfläche genutzt werden. Vorteile sehen Stadt und rnv bei Rohrbach-Süd: Eine erste ökologische Untersuchung hat ergeben, dass eine Abstellanlage hier eine bessere Ökobilanz bietet als auf der Fläche Berufsschule. Die Feldgehölze in Rohrbach-Süd können mit der aktuellen Planung zur Gänze erhalten bleiben. Darüber hinaus schneidet die Fläche mit Blick auf den Betriebsablauf und die Herstellungskosten besser ab.


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