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Baumschäden auf der Neckarinsel durch Biber - Pappeln werden stark eingekürzt

Heidelberg: Auf der sogenannten Liebesinsel im Neckar in Heidelberg haben Biber unter anderem neun mächtige Pappeln so stark angefressen, dass die Standfestigkeit der Bäume nicht mehr gegeben ist. Die Bäume auf der kleinen Insel auf Höhe der Schurmanstraße in Heidelberg-Bergheim müssen deshalb stark eingekürzt beziehungsweise gefällt werden. Die Arbeiten einer Fachfirma finden ab Montag, 17. Februar, statt und dauern je nach Witterung voraussichtlich bis Donnerstag, 27. Februar 2020. Nur so sind auf der Bundeswasserstraße Neckar die Sicherheit von Schiffen und Freizeitsportlern zu gewährleisten und die Flusswehre vor Schäden zu bewahren. Während der gesamten Dauer der Arbeiten ist der Rad- und Fußweg entlang des Neckars zwischen dem „Neckarort“ Iqbalufer, Fehrentzstraße und Ernst-Walz-Brücke gesperrt. Die Umleitung ist ausgeschildert.

Für die notwendigen Arbeiten wird es auf der Insel einen ökologischen Ausgleich geben, den das Regierungspräsidium Karlsruhe und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fachlich begleiten. Der Biber steht streng unter Artenschutz. Es ist deshalb verboten, ihm Nahrungsquellen zu entziehen – es sei denn, es besteht durch seine Nagetätigkeit eine Verkehrsgefahr. Deshalb wird versucht, dem Biber zu seiner Ernährung für die Verkehrssicherheit unbedeutendes Gehölz als Fraßgehölz zu überlassen. So wird es bereits mit den Uferweiden entlang der Neckarwiese und des Leinpfades gehandhabt. Die Gehölze auf der Neckarinsel sollen wieder austreiben und noch bestehende Gehölze sollen nach den Arbeiten so geschützt werden, dass der Biber sie nicht zu Fall bringen kann.
 
In Heidelberg wächst die Biber-Population derzeit immer stärker an. Auf der gesamten Neckarstrecke Heidelbergs gibt es wieder Bibervorkommen. Die Spuren der Tiere sind im gesamten Uferbereich und auch auf der „Liebesinsel“ zu beobachten. Die Neckarinsel darf aus Gründen des Naturschutzes nicht betreten werden, deshalb können sich die Biber dort nahezu ungestört aufhalten und fressen. Im Frühjahr 2019 hatten Experten verstärkt Biberfraß an den Altbäumen auf der Insel festgestellt. Bei einem Vor-Ort-Termin im Oktober 2019 mit dem städtischen Umweltamt, dem Biberbeauftragten des Regierungspräsidiums Karlsruhe und der Wasserschutzpolizei hat sich gezeigt, dass einige Pappeln so stark angefressen sind, dass sie unvermittelt in den Neckar stürzen können.